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• Sieben Übersetzungsbeispiele
• Muttersprachliche Kompetenz

Welchen Mehrwert bringen gute Übersetzungen?

Ihre Geschäftspartner sowie Mitarbeiter, Kunden und sonstige Adressaten haben weniger Mühe, oftmals komplizierte Texte zu lesen, und zum Teil können sie diese erst richtig verstehen. Es geht nicht nur darum, dass der Sinn nicht verdreht oder durch ungünstige Formulierungen versteckt wird. Jeder Text braucht einen einheitlichen Stil, und die Logik der Satzfolge muss nachvollziehbar sein. Das bringt eine wesentliche Zeitersparnis für den Nutzer, denn inkonsequente und verwirrende Aussagen stiften Unruhe und Irritationen, die im besten Falle zu Rückfragen führen und sonst einen negativen Eindruck zurücklassen.

Viele Übersetzungsagenturen liefern recycelten Sätze im Patschwerkverfahren. Aber jeder Satz muss zum Kontext passen, sowohl inhaltlich wie stilmässig. Bei einer guten Übersetzung wird eine Satzfolge (z.B. ein Paragraph) als Gesamtes übersetzt und den Eigenarten der Zielsprache angepasst.  

Die Hauptaussage in jedem Satz muss zugleich erkennbar sein, wobei Zusatzinformationen geschickt unterzubringen sind. Letztere können zeitweise besser im vorangegangenen oder nachfolgenden Satz wiedergegeben werden, um beispielsweise eine Überladung eines Satzes zu vermeiden und den Lesefluss zu verbessern. Einzelne Sätze müssen zum leichteren Verständnis in der Fremdsprache mal kombiniert, mal getrennt werden. Mit dem unüberlegten Recyclen von Sätzen aus Datenbanken – und oftmals fremden Datenbanken – wird auf diese wesentliche Feinarbeit verzichtet. Dafür dass der Billig-Übersetzer sich nicht anstrengt, müssen viele Leser sich mit dem so entstandenen Chaos durchquälen.

Aber Vorsicht: Andere Übersetzungsagenturen wiederum kümmern sich doch darum, dass ihre Produkte sich idiomatisch lesen. Eine Maschinenübersetzung etwa wird durch Muttersprachler so lange überarbeitet, bis das Produkt sich einigermaßen fließend liest. Allerdings ist dann öfters der Sinn hin, denn niemand kontrolliert, ob nun die eigentlichen Aussagen des Originals getreu wiedergegeben werden: die Aussagen sind sprachlich schön, aber verfälscht. Klar, denn bei diesem "industriellen" Ansatz wird die Arbeit in mehrere Schritte aufgeteilt, und es hat folglich niemand mehr den Überblick über den Gesamttext, erst recht niemand, der beide Sprachen 100% beherrscht und auch das Fachgebiet und den Hintergrund gut kennt.

Einige Übersetzer und Agenturen greifen auf wenig geeignete Abrechnungsmodi zurück, die Anreize für minderwertige Übersetzungen schaffen, in dem z.B. allein nach Wörtern oder Zeilen berechnet wird. Somit werden Übersetzungen künstlich lang oder wortträchtig gehalten: Jede Redundanz des Originals wird wiedergegeben, anstatt dass – wie bei einer guten Übersetzung – störende Füllwörter eliminiert werden.

Die Fixierung auf die Anzahl der Zeilen und Wörter bei der Abrechnung deutet überhaupt auf eine wenig seriöse Herangehensweise an. So kann ein Text viele Eigennamen enthalten, die ohne Aufwand die Anzahl der "Zeilen" erhöhen, oder aber Abkürzungen enthalten, wobei jede Abkürzung mühsam recherchiert werden muss. Bedeutende Terminologiearbeit kann hinzukommen, oder aber es ergeben sich innerhalb eines Textes oder einer Textgattung Wiederholungen. Natürlich hat die Länge eines Textes einen wesentlichen Einfluss auf den Preis, dieser muss aber unterschiedlich von anderen Faktoren mitbestimmt werden.

Bei einem erfahrenen und bewährten Übersetzer wird nicht nur die Übertragung als Gesamtes überprüft, es findet auch unvermeidlich eine Qualitätskontrolle des Ausgangstextes statt, denn niemand liest diesen ersten Text so genau wie der gewissenhafte Sprachmittler. Somit werden Flüchtigkeitsfehler des Autors aufgedeckt sowie auch Mehrdeutigkeiten, uneinheitliche Terminologie und verwirrende Schlussfolgerungen. Regelmässig ist eine gelungene Übersetzung verständlicher und zum Lesen angenehmer als das Original. Das folgt mitunter aus dem Umstand, dass erfahrene Übersetzer sich eben mit der Sprache überhaupt auskennen. Zwar schreibt jeder, aber nicht jeder ist darin geschickt und geübt: Es ist ähnlich wie bei der Schauspielkunst, dass nicht jeder seine Stimme einem anderen leihen kann.

Zum guten Letzt: Vorsicht vor der Teamarbeit. Viele Agenturen schmücken sich mit dem Wort Team, ohne allerdings dass die Mitglieder des Teams sich untereinander kennen oder direkt abstimmen können. (Fragen Sie mal danach!). Eine echte Teamarbeit kann gelingen, so z.B. wie vor vierhundert Jahren die autoritative Übersetzung des Bibels ins Englische. Meistens aber sind solche Werke schnell und heißgebacken voller Kompromisse, damit die Eitelkeiten der Mitglieder auf ihre Kosten kommen: und die Leser nicht.

 

 
Sieben Übersetzungsbeispiele aus der Praxis mit Analyse
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Muttersprachliche Kompetenz muss intelligent und flexibel betrachtet werden.
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